Lot: 149

90.I Tribal Art und 90.II Contemporary Native American Art

Seltene weibliche Figur "tale ko"

Côte d'Ivoire, Dida

Provenance Size Starting price / estimated price
Emil Storrer, Zurich, Switzerland
Edith Hafter, Solothurn, Switzerland (1971)
Christie's, 11 June 2012, lot 38
H: 95 cm sold

Holz, rotes Pigment, alte Sammlungsnummer "54" (an linker Ferse und Sockel), rep., Sockel

Ein stilistisch vergleichbares Objekt wurde 1966 bei B. Holas (Abb. 58) publiziert und 1989 in der Galerie Nationales du Grand Palais in Paris ausgestellt.

Holzskulpturen der Dida sind sehr selten. Ihre Schöpfer, von denen nur wenige bekannt sind, werden "si senyo" genannt. Ihre Figuren werden mit dem Oberbegriff "tale ko" bezeichnet, wobei jede Figur einen individuellen Namen trägt.

Größere Figuren, wie vorliegende, waren Eigentum von reichen Männern oder von Oberhäuptern wichtiger Familien. Sie stellen angeblich Busch- oder Wassergeister dar. Sie erhielten Speiseopfer, vor allem Eier, und dienten dazu, das Eigentum ihrer Besitzer zu schützen. Insbesondere sollten sie Diebe davon abhalten Früchte von den Feldern ihres Besitzers zu stehlen. Aufgrund der Betonung von Brüsten und Nabel wäre auch eine Verwendung im Kontext von Fruchtbarkeit denkbar.

Die Dida leben im zentralen Küstengebiet der Elfenbeinküste und werden den sogenannten "Lagunenvölkern" zugeordnet.


Holas, B., Arts de la Cote d`Ivoire, Paris 1966 Holas, Bohumil, Craft and Culture in the Ivory Coast, Paris 1968, pl. 29 Barbier, Jean Paul (ed.), Art of Côte d' Ivoire, Vol II, Genève 1993, p. 88, ill. 143
Leuzinger, Elsy, Afrikanische Kunstwerke, Kulturen am Niger II, Zürich 1971, p. 99, ill. F 3; Leuzinger, Elsy, Die Kunst von Schwarz-Afrika, Recklinghausen 1972, p. 99, ill. F3