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"Nô"-Theatermaske, "ko beshimi"

Japan

Provenienz Größe Aufruf / Schätzpreis
H: 21,5 cm verkauft

Holz, Gips, Farbpigmente, Metall, eingeritzte Signatur rückseitig

Zur Kategorie der "kishin" Masken gehörend, die bereits in der Anfangszeit des Nô"-Theaters entwickelt wurden. Dabei werden "tobide" und "beshimi" - Masken unterschieden. Beide stellen Dämonen, Kobolde und andere Ungeheuer dar.

Das "nô"-Spiel entwickelte sich im 14. Jahrhundert aus einer antiken Tradition religiöser Tänze und burlesker Spiele, die in Tempeln aufgeführt wurden. Im Laufe der Zeit prägten sich zwei eng miteinander verbundene eigenständige Formen heraus: das ernste "nô"-Drama und die humorvolle "kyogen"-Posse. Das Hauptanliegen der "nô"-Kunst besteht in der Vermittlung von "yûgen", was etwa soviel bedeutet wie "Schönheit", "Tiefe der Empfindung", "Anmut", "Eleganz". Es kommt darauf an, dem Zuschauer Charakter und Geschehen durch nur geringe Andeutung in Geste und Bewegung nahe zu bringen, nicht etwa realistisch zu spielen.

Die "no"-Maske wird auf japanisch "no-men" oder "omote", zu deutsch "Gesicht" oder "Anlitz" genannt. Im Laufe der Zeit haben sich etwa 250 Maskentypen zur Darstellung verschiedener Charaktere entwickelt. Es gibt Frauen- und Männermasken, Ungeheuer- und Dämonenmasken, sowie Göttermasken. Sie sind aus leichtem Holz, meist aus japanischer Zypresse ("hinoki") geschnitten. Die traditionellen Themen betreffen japanische Mythologie oder Literatur.


Perzynski, Friedrich, Japanische Masken, Zweiter Band, Berlin, Leipzig 1925, p. 88, ill. b)