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Zauberstab "tungkot malehat"

Indonesien - Sumatra, Toba - Batak

Provenienz Größe Aufruf / Schätzpreis
Austrian Private Collection (coll. in situ in the 1990s) H: 170 cm Dieses Objekt ist nicht mehr erhältlich.

Holz, Sockel

Die männliche Figur trägt eine aufwändige Frisur aus "ijuk"- Fasern, die aus der Rinde der Zuckerpalme gewonnen werden. Die dunkel glänzende Patina entstand durch das wiederholte rituelle Einreiben mit rohen Eiern, Tierblut und Palmwein.

Zauberstäbe "tungkot malehat" gehören zu den wichtigsten Utensilien der "datu" Priester. In geheimen Ritualen mit magischen Substanzen "pupuk" aufgeladen, werden sie zu Objekten von großer Macht, die zum Wohlergehen der Gemeinschaft eingesetzt werden.

Als übernatürliche Waffen verwendet, dienten sie zur Bekämpfung böser Geister und wurden als Hilfsmittel zur Förderung der Heilung oder zur Beeinflussung des Wetters eingesetzt. Auch in Staatsangelegenheiten konnten sie eine Rolle spielen, sie konnten als Garant für Waffenstillstände und Vereinbarungen fungieren.

Man schrieb den Stäben so große Macht zu, daß man sie, um Unheil zu vermeiden, nie im Haus, sondern unter dem Dachvorsprung der Hütte des "datu"- Priesters aufbewahrte. Für die mächtigsten Exemplare wurden manchmal separate Gebäude "pantangan" errichtet.


Sibeth, Achim & Bruce W. Carpenter, Batak Sculpture, Singapore 2007, p. 64 ff.