Afrika und Ozeanien
Präsenzauktion - 24. April 2021
Auktion in Würzburg:
Samstag, 24. April 2021 – 14 Uhr
Vorbesichtigung in Würzburg:
12. bis 23. April täglich von 10 bis 17 Uhr
Der Katalog geht am 31. März online.
Hinweis:
Bitte vereinbaren Sie zum Besuch der Vorbesichtigung und Auktion Ihren Termin telefonisch oder per e-mail.
Wir freuen uns Sie zu unserer Präsenz-Auktion mit Werken ozeanischer und afrikanischer Kunst begrüßen zu dürfen. Sie sind kraftvoll oder von sublimer Schönheit, manchmal besonders ausdrucksstark, nicht selten von leiser Erscheinung, faszinierende Werke, die jeden auf ganz eigene Weise fesseln.
Sei es die exzeptionell gearbeitete 'moai kavaka' Figur der Osterinseln oder die prachtvolle 'tatanua' Malaganmaske Neu Irlands. Sie zeigen einmal mehr die beeindruckenden Formen und Farben insulaner Kunst.
Spannend zu klären ist die Frage, ob die Inventarnummer der Malaganmaske Hinweise liefert auf eine der Expeditionen der 1880er Jahre. Derzeitige Recherchen könnten Interessantes zu Provenienz-Geschichte hervorbringen – vielleicht schon in den nächsten Wochen.
Wegen ihrer stilistisch markanten Details konnten spannende Vergleichswerke bei zwei Figuren der Luba herangezogen, und diese Arbeiten so den jeweiligen Meistern oder Werkstätten zugeschrieben werden, wie bei dieser Ahnenfigur der Nyunzu Werkstatt. Im Verlauf ihrer Sammlungsgeschichten spielt das Lindenmuseum und Ludwig Bretschneider eine dokumentierte Rolle.
An Grazilität kaum zu überbieten ist die kleine ‚blolo bla‘ Figur. Hinreißend zart und zerbrechlich, und in vollkommener Symmetrie geschaffen, verkörpert sie das Schönheitsideal der Baule. Im Jenseitsglauben aber lenkt sie die Geschicke der Lebenden.
Ob es sich bei dem kunstvoll verzierten Löffel um das "Tafelsilber" der Yaure oder ein Prestigesymbol handel, mag nicht abschließend geklärt sein, eine Meisterarbeit ist es gewiss, denn alles kulminiert in einer zierlich-fein ausformulierten Miniaturmaske am Stielende.
Sie ist in der wichtigsten Publikation, dem noch heute geltenden Standardwerk zur „Kunst der Guro“ veröffentlich, und war 1985 im Rietberg Museum ausgestellt: diese 39 cm messende ‚zuzu‘ Figur, ebenfalls dokumentiert im Archiv Maria Wyss. Die Qualität der Guro Schnitzkunst hatte Hans Himmelheber als erster erforscht und gewürdigt.
Baule, Côte d'Ivoire
Provenienz:
Henri Schouten (1940-2012), Amsterdam / Los Angeles
Deutsche Privatsammlung (1982)
Yaure, Côte d’Ivoire
Provenienz:
Privatsammlung, Paris
Marceau Rivière / Galerie Sao, Paris
Galerie Éric Hertault, Paris
Guro, Côte d‘Ivoire
Provenienz:
Maria & Paul Wyss, Basel (1985)
Tao Kerefoff, Paris
Philippe Ratton, Paris
Publ: Fischer, Eberhard. & Homberger, Lorenz, "Die Kunst der Guro, Elfenbeinküste", Zürich, Museum Rietberg 1985
Zur Auktionsofferte gehören zwei Privatsammlungen, die unterschiedlicher nicht sein können: die Sammlung des niederländischen Künstlers und Designers Piet Lepelaar mit Werken Indonesiens und der Asmat-Kulturen, sowie Masken und Figuren der zentralafrikanischen Kongo-Regionen und Angolas (80 Lose).
Von ganz anderer Beziehung zu Afrika hingegen die Sammlung Dieter Schaffner (250 Lose). Sein ganzes Interesse galt den Waffen und Speeren, vor allem den Jagd- und Prestigewaffen des ehemaligen Zaire. Eine Publikation zu seiner Sammlung ist derzeit in Vorbereitung.
Masken der Zombo Kultur sind an sich schon eher selten, in dieser hier vorliegenden Qualität geradezu singulär: überaus ästhetisch und kunstvoll gearbeitet sucht sie ihresgleichen. Hinreißend ihre Zierde, sublim die Ausarbeitung, überzeugend das Farbverständnis, noch dazu ihr guter und ursprünglicher Erhaltungszustand – all das macht sie zu einem beeindruckenden Meisterwerk.