Werke aus der Künstlersammlung Knud Nielsen

Sammeln ohne Sammler zu sein. Für Nielsen kein Antagonismus.

Auktion in Würzburg:
Samstag, 24. Oktober 2020 – 14 Uhr

Vorbesichtigung in Würzburg:
12. bis 23. Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr

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COVID-19 Hinweis:
Bitte vereinbaren Sie - wenn möglich - Ihren Termin für den Besuch der Vorbesichtigung. Um Sitzplatzreservierung für die Auktion wird gebeten.

Knud Nielsen (1916-2008)

Knud Nielsen
Photo: C.F. Garde, Knud Nielsen, Jelling 1989

Knud Nielsen gilt als einer der bedeutendsten Künstler Dänemarks des 20. Jahrhunderts. Künstlerisch und philosophisch stand er der CoBrA-Bewegung sehr nahe, eine enge Freundschaft verband ihn mit ihren Mitgliedern.

Afrikanische Statuen und Masken, präkolumbische Keramiken, Schnitzwerke Ozeaniens – von Künstlerarbeiten Asiens bis hin zu dänischen Steinäxten, von meisterlichen Werken bis hin zur Volkskunst – sie alle haben das Atelier und den Privatraum des dänischen Künstlers Knud Nielsen bevölkert, in Jelling, einem kleinen Ort fernab von Kopenhagen, wo Nielsen seit 1976 lebte.

Gleichwohl: Als Sammler im klassischen Sinne verstand er sich nicht. „Ob es sich um Afrika, China oder Dänemark handelt, spielt keine Rolle. Wichtig ist, daß hier wie da Künstler, egal welcher Zeit, am Werk waren, deren Gefühl für die Dinge dem eigenen entspricht… Dann plötzlich ist das Gefühl der Verwandtschaft mit einem anderen Menschen da, den ich persönlich überhaupt nicht kenne“ (in: C.F. Garde, Knud Nielsen, Jelling 1989:6).

Nur das Werk an sich zählt – für ihn sind es „Werke von Kollegen“, wie es sein Freund und Künstlerkollege Robert Jacobsen 1967 in einem Interview mit Jean Laude formulierte (in: Arts primitives dans les ateliers d’artistes).

Mit Jacobsen (1912 -1993), Bildhauer, Maler und Grafiker aus Kopenhagen, der von 1947 bis 1949 in Paris lebte und arbeitete, verband Nielsen eine enge Freundschaft. Die seltene Zwillingsfigur der Bafo / Bakundu aus der Zeit vor 1910 schenkte Jacobsen ihm mit den Worten: "Det er os to gamle kæmper, der står ryg mod i den her kunstneriske udørk, vi er havnet i!" ("Wir zwei alte Riesen stehen zurück in dieser künstlerischen Abgeschiedenheit, in der wir gelandet sind!")

Immer wieder reist Nielsen zu Pariser Kunstmessen und Ausstellungen; eines der frühen Stücke der Sammlung, eine Gägon-Maske befindet sich noch heute in Familienbesitz der Familie. Nielsen erwarb sie Anfang der 1950er in Paris.

Für ihn wie für die Künstlergeneration um Matisse, Derain, Vlaminck, Picasso, Braque und Corneille sind es die Inspirationsquellen; sie bilden den Resonanzboden für das eigene Schaffen.

Die vorliegende Offerte umfasst eine kuratierte Auswahl von 15 Kunstwerken, darunter diese prächtige, "schwitzende" Turka-Figur (Burkina Faso / Elfenbeinküste) wie auch diese ikonische Reiterfigur der Dogon.

Burkina Faso / Côte d'Ivoire, Guin / Karoboro / Turka,  Sammlung Knud Nielsen

Burkina Faso / Côte d'Ivoire, Guin / Karoboro / Turka

Provenienz:
Karl-Ferdinand Schädler, München
Robert Jacobsen, Kopenhagen
Knud Nielsen, Jelling (Dänemark)

Mali, Dogon, N' Duleri, Sammlung Knud Nielsen

Mali, Dogon, N' Duleri

Provenienz:
Knud Nielsen, Jelling (Dänemark)

Kamerun, Tikar, Sammlung Knud Nielsen

Kamerun, Tikar

Provenienz:
Karl-Ferdinand Schädler, München
Ketterer, München, 18 November 1978, Lot 188
vermutl. Robert Jacobsen, Kopenhagen
Knud Nielsen, Jelling (Dänemark)