Kopf einer Ahnenfigur "tau tau"
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Kopf einer Ahnenfigur "tau tau"
Indonesien - Sulawesi, Toraja
Provenienz | Größe | Aufruf / Schätzpreis |
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Erwin & Susanne Melchardt, Vienna, Austria | H: 27 cm / 51 cm (total hight) | 3000 EUR / 6000 EUR |
Holz, min. Farbreste, Sockel
Das Volk der Toraja schnitzte lebensgroße Figuren, die "tau-tau" genannt wurden, um sie bei Begräbnisritualen für hochrangige Personen zu verwenden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ahnenfiguren in Südostasien dienten "tau-tau" eher als Porträt des Verstorbenen denn als Gefäß für die Seele. Die Figur sorgte dafür, dass sich die Nachkommen des Verstorbenen lange an seinen Namen und seine Leistungen erinnerten und diente als Kommunikationsmittel zwischen den verstorbenen Ahnen und ihren lebenden Familien. Die Seele selbst befand sich im Land der Vorfahren "puya", umgeben von den Schweinen und Wasserbüffeln, die bei der Beerdigung geopfert worden waren.
"Tau taus" für Personen von hohem sozialem Rang wurden aus dem Holz des Jackfrucht-Baumes hergestellt, und wurden dem Status des Verstorbenen entsprechend bekleidet. Jede Phase des Schnitzvorgangs wurde von rituellen Opfergaben begleitet und gipfelte in der Schlachtung von Schweinen, wenn die Skulptur fertig war.
Der Leichnam wurde in einer Grabhöhle "liang" in einer Felswand beigesetzt und die "tau tau" Figur, neben vielen anderen, auf einer Art Balkon in der Nähe aufgestellt. Die Figur diente auch als stumme Erinnerung daran, dass das erforderliche siebentägige Fest zum Gedenken an den Tod einer wichtigen Person, zu dem auch die Erschaffung des "tau tau" gehörte, stattgefunden hatte.