Grabfigur: Fragment eines sitzenden Würdenträgers

gebrannter roter Ton, Pigmentreste, henkelartig angelegte schlauchförmige Arme, Halskette und Armreif anmodelliert, kleiner Kopf mit schalenförmiger Eintiefung, Lehmverkrustungen, rep. (Hals), Acrylsockel;
in verschiedenen Ländern Westafrikas, in Senegal, Gambia, Burkina Faso und insbesondere in Ghana finden sich Erdhügel von geringer Höhe und unterschiedlichem Durchmesser, die von großen Steinen umrandet sind. Archäologische Untersuchungen im Norden Ghanas ergaben, dass es sich dabei um Grabhügel handelt. Dabei kamen zahlreiche Grabbeigaben zutage: Terrakottagegenstände (Figuren von Würdenträgern, Reiter- und Tierfiguren), Schmuckstücke aus Bronze, Eisenwerkzeuge und kleine Steinmörser. Die Ausgrabungsstätte liegt zwischen den Flüssen Sisili und Kulpawn, zwei rechten Nebenflüssen des Weißen Volta. Die heutigen Koma halten die Erbauer der Erdhügel nicht für ihre Vorfahren. Sie nennen die Tonfiguren "kronkonbali", was so viel heißt wie "Kinder der alten Zeit". Die unbekannten Schöpfer der Terrakotten waren sicher aktive Teilnehmer des Fernhandels, der sich zwischen der Küste und dem Sahel-, bzw. dem Sudangürtel abspielte. Die Nachbildung von Kaurischnecken, deren Originale aus dem Indischen Ozean stammen und Einzelheiten des reichen Schmucks bezeugen diese Kontakte.