Afrika und Ozeanien aus der Sammlung Schwab

Eine spannende Auswahl aus einer Schweizer Privatsammlung

Auktion in Würzburg:
Samstag, 7 März 2020 - 12 Uhr

Vorbesichtigung in Würzburg:
4 bis 6 März 2020 von 10 bis 19 Uhr
7 März von 9 bis 14 Uhr

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Walter Stanley Schwab (1934-2017)

Walter Stanley Schwab
Photos: Schwab family
Alles ist möglich! Und wenn einem dann noch das Glück in die Hände spielt, muss man es nur greifen.

Das dachte sich wohl auch Walter Stanley Schwab, als er Anfang der 1960er Jahre von einem Schweizer Nahrungsmittelkonzern eine Anstellung in Südafrika angeboten bekommt. Ohne lange zu zögern bricht er seine Zelte in Bern ab und wandert mit seiner Ehefrau nach Südafrika aus - auf unbestimmte Zeit.
 
Alles ist möglich! 1934 in bescheidene Verhältnisse hineingeboren, erwirbt er mit gerade ‚mal 20 sein erstes afrikanisches Objekt. Für ihn wird es zum Sinnbild seines Traums, den Kontinent mit all seinen farbenfrohen Kulturen, und dem eng verbundenen Verhältnis zur Natur zu erfahren.
 
Geliebter, gelebter Traum! Fast ein Jahrzehnt arbeitet er in Südafrika wechselt Unternehmen, und nimmt sich immer wieder Zeit  für auch längere „Expeditionen“ - wie er diese Reisen selbst nennt - innerhalb Südafrikas und in die benachbarten Länder.

Walter Stanley Schwab ist weltoffen und geprägt von gegenseitigem Respekt - in einer Zeit, als Apartheit in Südafrika herrscht.
Abenteuerlust und Forscherdrang führen ihn in Gebiete und zu Menschen, denen er näher kommt, Kontakte pflegt und diese auch aufrecht erhält.  
 
Er liebte intensive Tauschverhandlungen, zu denen Zeremonien mit Häuptlingen, mit Stammes- und Dorfältesten, oder Medizinmännern gehörten. Am Ende dieser Gespräche gelang es ihm oft, in den Besitz eines für ihn interessanten Objekts zu kommen. Hierfür war er bereit, auch zähe , stundenlange Verhandlungen in Kauf zu nehmen. Jedes Stück hat somit seine eigene Geschichte und Herkunft. Zahlreiche Annekdoten hierzu finden sich in den Aufzeichnungen. „Mehr als einmal wurden wir von Dorfbewohnern gejagt und mussten fluchtartig das Dorf verlassen, weil man sich nach vielen Stunden nicht auf ein Tauschgeschäft einigen konnte“, erinnert sich seine Frau Irmgard. Sie weiß viele Anekdoten zu berichten: „ Bei zu gefährlichem Terrain wartete ich oft stundenlang im Auto, während Stanley im Busch verschwand. Mit Schusssignalen aus seinem Revolver und seinen Gewehren verkündete er aus der Ferne, dass es ihm gut geht."
 
Seine „Tauschobjekte“ verschiffte er immer wieder von unterwegs - nicht alle erreichen das Zielland Schweiz.
 
Als der erste Sohn 1968 unterwegs ist, fliegt sie schon ‚mal voraus. Walter Stanley Schwab kehrt indes über Land in die Schweiz zurück.
 
Nur noch zwei Mal wird er afrikanische Länder bereisen, dem Kontinent aber bleibt er bis zu seinem Tod tief verbunden. Dazu zählt auch das ethnologische Wissen über Tribal Art.
 
Mit Afrika-Sammlern in der Schweiz und Deutschland pflegt er langjährige Kontakte, darunter Serge Brignoni, Han Coray, Toni Dähler, Georg Frederick Keller und Arnold Koller. Eine enge Freundschaft verbindet ihn mit Arnold Bamert und Charlie Sollberger.
 
 
Africa, Collection Walter Stanley Schwab

Noch einmal quer durch Afrika (1968/69). Walter Stanley Schwab kehrt 1970 über Land in die Schweiz zurück.

Mit diesem Aushang (schwyzer-duitsch: „Anschlag“) war er auf der Suche nach möglichen Mitreisenden. Von Südafrika ausgehend durchquerte er den gesamten Kontinent bis Marokko - allein, ohne Mitfahrer.

Längere Zeit verbrachte er im Kongo und Zentralafrika; jener Region, die hundert Jahre zuvor Henry Morton Stanley und David Livingstone auf ihren Forschungsreisen durchquerten.

Um 1980 zu Besuch bei Georg Frederick Keller (1899-1988), dem Schweizer Sammler afrikanischer, ozeanischer und zeitgenössischer Kunst in Davos. Hier mit den Söhnen Stanley jr. und Livingstone, benannt nach den beiden Afrika--Forschern David Livingstone und Henry Morton Stanley, denen Walter Stanley Schwab große Bewunderung entgegenbrachte.

D. R. Kongo, Provinz Unterkongo / Nördliches Angola, Bambona, Sammlung Schwab

D. R. Kongo, Provinz Unterkongo / Nördliches Angola, Bambona

Provenienz:
Gottfried Künzi, Oberdorf / Solothurn, Schweiz
Arnold Bamert, Solothurn, Schweiz (1967 ou 1970)
Walter Stanley Schwab, Murten, Schweiz (2005)

Côte d'Ivoire, Baule, Sammlung Schwab

Côte d'Ivoire, Baule

Provenienz:
René Gardi (1909-2000), Bern, Schweiz (coll. in situ in den späten 1940ern/frühen 1950ern)
Serge Brignoni (1903-2002), Bern, Schweiz (mid-1950s)
Walter Stanley Schwab, Murten, Schweiz ("WS 464")(1996)

Côte d'Ivoire, Region von Korhogo, Senufo, Sammlung Schwab

Côte d'Ivoire, Region von Korhogo, Senufo

Provenienz:
Han Coray (1880-1974), Zürich/Agnuzzo, Schweiz ("HC 30")
Paolo Morigi, Magliaso-Lugano, Schweiz (1976)
Walter Stanley Schwab, Murten, Schweiz ("WS 166")