Die Sammlung Heijs-Voorhuis (Teil 2)
Schlussakkord für eine bewegte Sammlungsgeschichte – Timed Online Auktion am 28. Februar
Die Befragung des Orakels. Großes erzählerisches Talent besitzt der Ketu-Schnitzer dieser seltenen, szenischen Darstellung: Erwartungsvoll die Anspannung der Figuren im Moment der Befragung, noch bevor die geweihten Palmnüsse mehrere Male geworfen werden.
Ifa-Orakel sind seit 2005 als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt und 2008 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit übernommen worden.
Nach der erfolgreichen Novemberauktion mit rund 60 Yoruba-Werken, werden in einem zweiten abschließenden Teil nun rund einhundert, sehr sorgsam ausgewählte rituelle Objekte und Gebrauchsgegenstände aus der Sammlung Ursula Heijs-Voorhuis versteigert. Sie geben einen schönen Einblick in die materielle Kultur der Yoruba und ihrer Nachbargesellschaften, und zeigen einmal mehr, wieviel künstlerische Aufmerksamkeit auch den Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs entgegengebracht wurde.
Aus dem Umkreis des Meisters Sakiwa von Lapai stammt das zweiteilige Türpaneel der Nupe. War die repräsentative Kunst der Nupe laut Frobenius nach ihrer Islamisierung um 1830 verschwunden, so fand sie im Schnitzen von Türblättern ihre Fortsetzung, vor allem in Lapai (Abuja-Emirat), wo Schnitzer aus dem Umkreis des Künstlers die alte Schnitztradition sehr erfindungsreich fortführten.
Um die Aufmerksamkeit des Betrachters konkurrieren drei künstlerisch gänzlich verschiedene, aber gleichsam eindrucksvolle Arbeiten: Von den Yoruba eine bildhauerisch ausgesprochen expressiv gestaltete Deformationsmaske, wie sie die Künstler der Avantgarde zu schätzen wussten. Von den Ibibio-Anang eine farbig akzentuierte und dadurch betont kontrastreich lebendige Gesichtsmaske ‚ekpo‘. Die feine, naturalistische Ästhetik repräsentiert hingegen das Werk eines Idoma-Meisters: ein nur 32 cm messender anthropomorpher Kopfaufsatz von betont zarter Wirkung.
Mehr zur Sammlung und Sammlerin Ursula Heijs-Voorhuis, eine der ersten, vielleicht sogar die erste Galeristin der Niederlande Anfang der 1970er mit eigener Galerie für non-European Art in einem männerdominierten Tribal Kunstmarkt: nachzulesen unter Aktuelles 24.10.2022
Der Onlinekatalog kann hier eingesehen werden.
Auktionsende:
Dienstag, 28. Februar 2023
Es gelten die Allgemeinen Versteigerungsbedingungen für Timed Online Auktionen. Auf den Zuschlag wird ein Aufgeld von 21 % , plus der aus dem Aufgeld resultierenden Mehrwertsteuer erhoben.
Und so geht es:
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Bitte beachten Sie, dass, wenn ein Gebot innerhalb von 30 Sekunden vor der Schließung eines Loses abgegeben wird, die Schließung jedesmal um 90 Sekunden verlängert wird.
Bitte beachten Sie auch, dass es keinen Nachverkauf für diese Auktion geben wird.