Kunst des Luba-Reiches

Einblicke in die Vorbesichtigung

Hemba, Luba, Luba-Hemba, Tumbwe, DR Kongo, Uruwa Stil
Karte: Ritual figures in Congo, Brussels 2018, © Marc Leo Felix, Charles Meur

Die Geschichte der Luba und Hemba ist auf's Engste miteinander verflochten. Kulturell zeigt sich dies im Ahnenkult, in den Geheimgesellschaften, vor allem aber erkennbar wird dies im Kunststil ihrer faszinierenden skulpturalen Schnitzwerke.

Schon lange bemüht sich die Forschung Werke bestimmten ethnischen Gruppen präziser zuzuordnen. Wurden sie anfangs meist ganz allgemein dem Manyema Gebiet zugewiesen, das in etwa die Region zwischen Kongo Fluß und Tanganyika See kennzeichnet, grenzte Francois Neyt (1977) die Hemba, die Luba-Hemba und die Luba-Shankadi territorial und stilistisch voneinander ab. In der jüngsten kartographischen Stilmappe von 2018 zeichnet Marc L. Felix eine übergeordnete Stilzone "Uruwa": ihr zugewiesen werden verschiedene Luba-Gruppierungen, die Hemba, die Songe und einer Vielzahl anderer Gruppen.

 

 

 

Nur bei den Hemba finden sich die weltbekannten großen männlichen Ahnenfiguren „singiti“.

 

Bei den Luba und Luba-Hemba dagegen konzentriert sich die Kunst auf das „Bildnis der Frau“ als Ausdruck religiöser und spiritueller Inspiration. Besonders bekannt sind die weiblichen Schalenträgerfiguren.  Auch die Karyatidenfiguren bei Prestigehockern und Nackenstützen sind weiblich und belegen die wichtige Rolle der Frau in der Gesellschaft der Luba. So ist es die ‚Erste Frau‘, die bei der Investitur eines neuen Königsihm gleichzeitig auch die sakrale Autorität seines Amtes und den territorialen Besitz überträgt. 

 

Die Kunstfertigkeit der Luba und Hemba-Meister wurde schon von frühen Forschungsreisenden erkannt. Leider wurde es im ausgehenden 19. Jahrhundert nicht für wichtig erachtet die Namen der Schnitzer festzuhalten. Erst sehr viel später bemühte man sich, durch Vergleiche der Museumsbestände zumindest einzelne Werkstätten einzugrenzen. Den Anfang machte Olbrechts mit dem Zusammenstellen der Werke des „Meisters von Buli“. Später unterschied man Lokalstile (Mwanza, Bene Sungu etc.) oder auch Individualstile, wie den des „Meisters der Kaskadenfrisur“. Gelegentlich fand man auch namentlich bekannte Künstler wie etwa „Kiloko“ von Bussangu. 

 

Im Randgebiet des Luba-Reiches und in direkter Nachbarschaft zu einer Untergruppe der Luba, den Buyu, leben die Tumbwe. Bei ihnen finden sich stilistische Anklänge an die Luba-Shankadi: Kaskadenförmig angelegte Frisuren sind nur eine Reminiszenz, wie bei dieser seltenen Tumbwe-Figur, eine weibliche Ahnenfigur „singiti“ aus dem späten 19. Jahrhundert.

 

Auktion in Würzburg:
Samstag, 29. Juni 2019 – 14 Uhr

Vorbesichtigung in Würzburg:
26. bis 28. Juni von 10 bis 19 Uhr  
29. Juni von 9 bis 14 Uhr  

Telefonische Bieterbetreuung in Deutsch, Englisch und Französisch!

Selbstverständlich können Sie auf unserer Website auch online live mitbieten. Bitte beachten Sie: Registrierungen aus früheren Auktionen sind erloschen!

Die Vorbesichtigung der kommenden Auktion beginnt nächste Woche. Werfen Sie schon jetzt eine Blick in unsere Preview.

 

Ein Blick in die Ausstellung:
(Photos: Matt Keyworth)