Objekte der Sammlung Albert Schweitzer

Aus dem Nachlass Emmy Martin

Photo: Punu-Masken aus Gabun

Am 11. November 2017 versteigern wir 14 Objekte der Sammlung Albert Schweitzer aus dem Nachlass Emmy Martin.

Auktion in Würzburg:
Samstag, 11. November 2017 ab 14 Uhr

Vorbesichtigung in Würzburg:
Mi 8. bis Fr 10. November von 10 bis 19 Uhr
Sa 11. November  von 9 bis 13.30 Uhr

 

Acht klassische Punu-Masken aus Gabun gehören zur Offerte.

 

Es sind bisher ungehobene Schätze aus der Sammlung Albert Schweitzer (1875-1965) und seiner Zeit im westafrikanischen Lambaréné. Werke aus dem ehemaligen Französisch-Äquatorialafrika, dem heutigen Gabun, die er seiner »getreuen« Unterstützerin Emmy Martin im Laufe der Jahre schenkte, und die bis heute im Familienbesitz ihrer Nachfahren verblieben sind.

Emmy Martin (geb. 1882) und Albert Schweitzer trafen erstmals zusammen in den Jahren zwischen 1917, Albert Schweitzers Zwangsrückkehr aus Gabun, und 1924, dem Wiederaufbau der Klinik in Lambaréné. Auf Anraten ihrer Freunde wollte sie sich nach dem frühen Tod ihres Mannes wieder der Musik zuwenden, und Albert Schweitzer, den ehemaligen Theologie-Studienfreund ihres Mannes und Organisten, um Rat fragen. Es sollte für sie anders kommen.

Albert Schweitzer und Emmy Martin
Albert Schweitzer und Emmy Martin in Lambaréné 1961


Bereits im Frühjahr 1925 schifft sie sich nach Äquatorialafrika ein, um Albert Schweitzer für mehrere Monate im Haushalt und in der Krankenpflege seines Urwaldspitals auszuhelfen, weil die dort erwartete zweite Pflegerin vorerst noch nicht reisen konnte. Bis Oktober bleibt sie, reist danach mindestens noch zwei weitere Male mit ihrem Sohn Hans nach Lambaréné: Weihnachten 1951 sowie im August 1962.

Albert Schweitzer gründete 1913 zusammen mit seiner Frau Helene auf der Missionsstation der Pariser Evangelischen Mission in Andende / Lambaréné (Französisch-Äquatorialafrika) ein Spital für die Ärmsten der Armen. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Deutscher und somit als „Feind“ der französischen Kolonialmacht zwangsweise interniert, 1917 musste er das Land verlassen. Erst 1924 kehrte er nach Lambaréné zurück, um das inzwischen verfallene Spital wiederaufzubauen und zu erweitern. 1925 beschließt er ein Krankenhaus auf eigenem Grund und Boden zu errichten, welches – zwei Jahre später – im Januar 1927 und nur wenige Kilometer flussaufwärts entfernt, eingeweiht wird. Es wird ihn als den „Urwalddoktor“ und späteren Friedensnobelpreisträger (1952) der ganzen Welt bekannt machen.


Mehr als vierzig Jahre wird sie vom elsäßischen Günsbach aus, wo auch Schweitzers Wohnhaus steht, sein Lebenswerk unterstützen. Sie ist – neben Schweitzers Frau Helene – engste Vertraute und Mitarbeiterin und zugleich Bindeglied zwischen Lambaréné und der Welt, organisiert und begleitet ihn auf Konzert- und Vortragsreisen und knüpft die für ihn zentralen Verbindungen zu finanziellen Förderern seines Spitals.

 

Albert Schweitzer und Gabun
1913-1917 und 1924-1965

 

14 Kunstwerke – teilweise mit persönlicher Widmung Schweitzers versehen – umfasst ihr Nachlass, darunter klassische ‚okuyi‘ Masken verschiedenster Zeitperioden: Die bedeutsame Gesichtsmaske der Lumbo, geschaffen vor 1913 von den Schöpfern der sogenannten »Weißen Masken von Ogooué« gehört dazu.

 

Acht Masken aus Gabun, Punu/Lumbo

346 Anthropomorphe Gesichtsmaske „okuyi“, H: 28 cm

347 Anthropomorphe Gesichtsmaske „okuyi“, H: 27 cm

345 Weibliche Gesichtsmaske "okuyi", H: 32 cm

350 Anthropomorphe Gesichtsmaske „okuyi“, H: 36 cm

349 Anthropomorphe Gesichtsmaske, H: 21,5 cm

348 Anthropomorphe Gesichtsmaske „okuyi“, H: 25,5 cm

351 zwei anthropomorphe Gesichtsmasken „okuyi“, 30 cm, 32 cm

 

Provenienz:
Albert Schweitzer, Lambaréné, Gabun, in situ
Emmy Martin, Elsaß
Hans Martin (1910 geb.), Sohn Emmy Martins
Suzanne Leiberich, geb. Martin, Tochter von Hans Martin
bis heute in Familienbesitz

Masken der Punu/Lumbo