Ein Paar "kundul" Stabfiguren
Guy van Rijn, Antwerp, Belgium
Louis Breugelmans, Antwerp, Belgium
Ann de Pauw, Antwerp, Belgium
Beschreibung
Holz, Pigmente, Sockel
Die Wurkun, die von den Jukun als “Volk der Hügel” bezeichnet werden, setzen sich aus einer Gruppe ethnolinguistischer Gruppen zusammen (Piya, Kulung, Kwonci und Kode), die in den Muri Bergen leben.
Ihre Pfahlfiguren “kundul” erscheinen fast immer als männlich / weibliches Paar (die männliche Figur ist an ihrem hohen Kamm erkennbar) und sind stets auf eiserne Stäbe montiert.
“Kundul” werden in der Regel auf Anweisung eines Priesters angefertigt. Der Hilfesuchende muß ein Figurenpaar oder ein ganzes Set solcher Figuren zur weiteren Verwendung bei rituellen Behandlungen erwerben. Hergestellt werden sie meist von den Schmieden.
“Kundul” werden in einer Vielzahl von Ritualen verwendet, die in der Regel mit Heilung und Wohlbefinden zu tun haben. Der Ritualexperte besprengt die Figur mit Hühnerblut und Hirsebier, um die Figuren zu befähigen, das Wohlbefinden des Kunden zu fördern. Neben dem “kundul” kann ein Topf aufgestellt werden, der regelmäßig Bieropfer aufnimmt. Alljährlich nach der Ernte müssen den “kundul” neue Opfer dargebracht werden. Dazu werden die Figuren mit einer Lösung aus braunem oder rotem Ton gewaschen und mit dem Öl aus Guna-Samen (Cucumis melo) poliert.
Vergleichsliteratur
Berns, Marla C. et. al., Arts of the Benue River Valley, Los Angeles 2011, p. 420, 13.4Publikationen
AHDRC: 0100992